Geschichte
1934
Die Anfänge des Laurentiusbades liegen laut Gemeindearchiv Schaan um das Jahr 1934. In einem Wohn- und Stallgebäude aus dem 19. Jahrhundert in der Gemeinde Schaan, einem ehemaligen Heilbad, betrieb Gustav Biedermann (1891–1968) ab 1931 eine Drogerie.
Ab 1932 eröffnete er eine Wasserheilanstalt nach Pfarrer Kneipp («Bad und Kuranstalt Gustav Biedermann»). 1932 wurden Räumlichkeiten für eine Drogerie und 1934 durch Architekt Erwin Hinderer ein Badehaus angebaut. Das Angebot umfasste Reinigungs- und Heilbäder, Güsse, Wickel usw.
1944
1944 erwarb der Heilpraktiker Pfarrer Albert Emmenegger (1899–1967) den Betrieb. Er lernte zuvor bei Kräuterpfarrer Johann Künzle in Zizers im Kanton Graubünden, wo Emmenegger auch die Prüfung zum Kräuterpraktiker abschloss. Neben dem Laurentiusbad betrieb Emmenegger eine Kräuterheilpraxis in Maienfeld, wo er auch als Seelsorger tätig war.
1966
1966 hatte das Laurentius-Kräuter- und Kneippbad zwischen 15 und 20 Beschäftigten. Unter den meist saisonalen Mitarbeitenden übten auch rund ein Dutzend Pfarrer aus Bad Wörishofen, wo Pfarrer Kneipp (1821 bis 1897) persönlich wirkte, ihre Heilkunde aus. In der Hochsaison konsultierten pro Woche bis zu 90 ausländische Patienten Pfarrer Emmenegger, der sie ganzheitlich betrachtete und entsprechend behandelte. Die Behandlung der liechtensteinischen «Einheimischen» war Pfarrer Emmenegger offenbar untersagt.
Das Besondere waren die ca. 15 Badezimmer für die Kräuter-Heilbäder, denen ein Kneippwickel und anschliessend ein Kneippguss und oftmals auch eine Heilmassage folgte. Regelmässig waren in den umliegenden Schaaner Hotels zahlreiche Patienten für zwei Wochen untergebracht, was einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellte.
Heute
Noch heute steht die Nutzung des ehemaligen Bades ganz im Zeichen der Heilung. Im geschichtsträchtigen Gebäude befinden sich eine Apotheke, ein Urologe und eine Physiotherapiepraxis, welche den gleichen Namen trägt wie die Bushaltestelle.
Laurentius Bad 1935
Laurentius Bad 1960
Laurentius Bad heute